Konzept

Pädagogische Konzeption

der

Kinderkrippe Sonnenkinder

 

Kinderkrippe Sonnenkinder

Rankestraße 6a

80796 München

Tel.: 089 3008574

E-Mail: aysunkilic@hotmail.de

www.sonnenkinder-schwabing.de

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Inhaltsverzeichnis

  1. Leitbild der Einrichtung

  2. Umfeld

  3. Räume

  4. Personal

  5. Aufnahmekriterien

  6. Eingewöhnung

  7. Beobachtung und Dokumentation des Entwicklungsverlaufs

  8. Elternarbeit – Informationsaustausch

  9. Sauberkeitserziehung

  10. Querschnittsthemen

    10.1 Genderpädagogik

    10.2 Partizipation

    10.3 Interkulturelle Kompetenz

    10.4 Integration von Kindern mit Behinderung

  11. Pädagogische Umsetzung des BayKiBig

    §1 Allgemeine Grundsätze für die individuelle Bildungsbegleitung

    §2 Basiskompetenzen

    §3 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, Teilhabe

    §4 Ethische & religiöse Bildung & Erz.; Emotionalität & soziale Beziehungen

    §5 Sprachliche Bildung und Förderung

    §6 Mathematische Bildung

    §7 Naturwissenschaftliche und technische Bildung

    §8 Umweltbildung- und Erziehung

    §9 Informationstechnische Bildung, Medienbildung und -erziehung

    §10 Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung

    §11 Musikalische Bildung und Erziehung

    §12 Bewegungserziehung und -förderung, Sport

    §13 Gesundheitsbildung und Kinderschutz

    §14 Aufgaben des pädagogischen Personals.

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1. Leitbild der Einrichtung

Der Besuch einer Krippe ist oft die erste regelmäßig andauernde Trennung des Kindes von den Eltern. Wir kümmern uns um eine wohlige und liebevolle Atmosphäre und geben unseren Kindern die Möglichkeit sich in dieser Zeit, in einer altersgerechten Umgebung mit sensibler Zuwendung, sicher, geborgen und angenommen zu fühlen.
Genau das vermittelt den Kindern auch außerhalb der Familie die Sicherheit, die sie brauchen um neue Anregungen gut aufnehmen zu können und ihre Selbstständigkeit zu entwickeln.
Dieses individuell und erfolgreich zu gestalten ist uns ein wichtiges Anliegen.
Wir möchten die Persönlichkeit des Kindes achten und unterstützen und die uns anvertrauten Kinder durch ein anregendes Lernumfeld und durch gezielte Lernangebote in ihrer Weiterentwicklung unterstützten und sie ganzheitlich und individuell in der sozialen, kognitiven, emotionalen und körperlichen Entwicklung fördern.
Unsere Kinder erleben sich als Teil einer Gemeinschaft geliebt, gestützt und gestärkt. Es ist uns wichtig eine familiäre Gruppenatmosphäre zu schaffen, in welcher sich ein jeder geborgen und in seinem Wesen mit den jeweiligen Stärken und Schwächen angenommen fühlt.

Die Kinder werden von uns liebevoll in enger Zusammenarbeit mit den Eltern auf einem Stück ihres Lebensweges begleitet.

Wir arbeiten dabei nach einem situations- und bedürfnisorientierten Ansatz. Die Kinder spielen und lernen ihren eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend. Unsere Gruppen sind altersgemischt, um eine familienähnliche Situation zu schaffen ( Groß hilft Klein).
Das Kind gestaltet entsprechend seinem Entwicklungsstandes seine Bildung von Anfang an aktiv mit.
Leitziel der pädagogischen Arbeit ist der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite schöpferische Mensch, der sein Leben eigenverantwortlich gestalten kann.

 

2. Umfeld

Die Kinderkrippe ist eine gewachsene, alteingesessene Einrichtung, die schon im Jahr 1987 als private Spiel- und Krabbelstube gegründet wurde.
Wir liegen direkt im Herzen von Schwabing-West, in einer kleinen ruhigen Seitenstraße. Nur ein paar Meter weiter befindet sich der Hohenzollernplatz mit einer sehr guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz (u.a. U2, Tram 27 und 12 und Bus 53 und 59).
Unsere Räume befinden sich im Erdgeschoss. Es sind keine Stufen zu überwinden und ein großflächiger, idyllischer Garten gibt uns die Möglichkeit mit den Kindern täglich nach draußen zu gehen um diesen bei Sonnenschein, Regen oder Schnee zu genießen und die quirligen Eichhörnchen beim Fangen spielen zu beobachten.

 

3. Räume

Die Krippe hat zwei Gruppenräume, mit jeweils 12 Plätzen für Kinder im Alter von ca. 12 Monaten bis zum Kindergarteneintritt.

Wir haben eine kleine Garderobe für alle 24 Kinder, in welcher wir unsere Schuhe und Jacken aufbewahren können.
Jedes Kind hat einen eigenen Platz mit Foto und Namen, so dass Kinder und Eltern sich orientieren können.

Die Blaue Gruppe besteht aus zwei Räumen und die Grüne Gruppe kann einen großen Raum mit eine Schiebetüre aufteilen. Beide Gruppen verfügen über genügend Spiel- und ausreichend Bewegungsplatz, werden den aktuellen Themen entsprechend liebevoll dekoriert und von den Pädagoginnen regelmäßig ansprechend umgestaltet.
Unser Essplatz befindet sich ebenfalls im jeweiligen Gruppenraum.

Die Möbel sind funktionsgerecht und dem ästhetischen Farbempfinden der Kinder angepasst.
Spielsachen sind so eingeräumt, dass Kinder sie selbst nehmen, spielen und wieder aufräumen können.

In der Grünen Gruppe befindet sich ein kleines Atelier mit einem Basteltisch für die Künstler.

Jede Gruppe hat einen eigen Wickelraum, Kindertoiletten und Waschbecken.

Alle Räume sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

In der an der grünen Gruppe angrenzenden Küche wird jeden Tag frisch für die Kinder gekocht.

Außengelände:
Der ruhige Garten befindet sich im Innenhof und ist von der Straße abgeschottet. Er bietet eine große, schattige Bewegungsfläche und ist ein Naturerlebnis für die Kinder. Wir genießen die vier Jahreszeiten im Garten und erfahren, erforschen und beobachten die Natur.
Die Kinder finden eine kleine Rutsche, einen Sandkasten, einen Krabbeltunnel, ein Karussell, einen Balancierbaumstamm und jede Menge Außenfahrzeuge.

 

4. Personal

Unser Team besteht aus einer festen und größtenteils schon langjährigen Konstellation von Erzieher*innen, Kinderpfleger*innen und einer pädagogischen Ergänzungskraft.

Regelmäßig finden gruppenübergreifende und gruppeninterne Teamsitzungen statt, bei denen wir großen Wert auf Informations- und Erfahrungsaustausch legen. Dabei planen wir z.B. Projekte und Feste, kümmern uns um Organisatorisches, tauschen uns über den pädagogischen Alltag oder spezielle Beobachtungen aus.

Einmal jährlich findet unser Konzeptionstag statt, an welchem die Einrichtung für die Kinder geschlossen ist und sich das Team trifft, um das neue Krippenjahr zu planen und an der Konzeption zu arbeiten.

Jedem Teammitglied stehen regelmäßige Fortbildungen zur Verfügung, die zur fachlichen Weiterbildung genutzt werden. Nach einer Fortbildung wird der Inhalt der Fortbildung an die übrigen Teammitglieder weitergegeben.

 

5. Aufnahmekriterien

Die Kindertagesstätte ist eine Einrichtung in dem die Abholzeiten im Rahmen der Öffnungszeiten nach Wunsch und Vereinbarung der Eltern eingeteilt sind.
Aufgenommen werden Kinder ab ca. 12 Monaten bis zum Kindergartenalter (ca. 3 Jahre).

Voraussetzung für die Aufnahme ist mindestens ein arbeitstätiges Elternteil.

Gesundheitsvorsorge:

Für jedes Kind muss am 1. Tag der Aufnahme ein Nachweis über eine altersentsprechend durchgeführte Gesundheitsuntersuchung vorliegen.
Darin müssen der Hinweis, dass das Kind die Einrichtung besuchen kann und keine ansteckenden Krankheiten vorliegen, alle Impfdaten sowie bereits überstandene Kinderkrankheiten, eingetragen sein.

Kranke Kinder und Medikamente:

Grundsätzlich haben kranke Kinder keinen Betreuungsanspruch in KiTas. Eine Information an die Kinderkrippe, dass das Kind krank ist, sollte bitte bis 9.00 Uhr telefonisch oder per E-Mail erfolgen.
Zum Schutz aller Kinder sind die Eltern verpflichtet, insbesondere bei Kinderkrankheiten und Infektionskrankheiten des Kindes oder von Haushaltsangehörigen, dies unverzüglich mitzuteilen.
In der Kindertagesstätte können keine Medikamente verabreicht werden, da dies in die gesetzliche Elternverantwortung eingreifen würde. Pädagogische Mitarbeiter können dieses Haftungsrisiko nicht übernehmen. Diese Regelungen dienen der Gesundheit der Familien, der Kinder und der MitarbeiterInnen.

 

6. Eingewöhnung

Die Aufnahme eines Kindes erfordert ein planvolles Vorgehen und viele Absprachen zwischen Eltern und Personal.

Die Gestaltung des Übergangs von der Familie in die Krippe geschieht individuell und auf die Persönlichkeit des Kindes abgestimmt. Nur so kann sich zwischen Eltern und Personal eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickeln.
In dieser Eingewöhnungsphase versuchen wir, die Beziehung zu einer Bezugsperson aufzubauen.
Für diese Phase sollten Eltern ausreichend Zeit einplanen (Mindestens vier Wochen).

Zum Gelingen der Eingewöhnung können Eltern einen großen Teil beitragen, wenn sie dieser neuen Situation positiv gegenüber stehen. Kinder sind sehr feinfühlig und merken oft schnell, wenn Eltern Zweifel haben oder unsicher sind. Wir bitten Sie deshalb uns gegenüber offen zu sein und Fragen und Unsicherheiten direkt anzusprechen, sodass wir gemeinsam eine gute Lösung finden können.

Es ist hilfreich, wenn in den ersten Tagen ein immer wiederkehrender und somit vertrauter Rhythmus entsteht.

> Vorbereitung:
Wir bieten für neue Eltern eine Schnupperstunde an, bei der sie mit ihren Kindern unsere Einrichtung kennenlernen können.

> Kennenlernen:
Das Kind kommt mit der Bezugsperson ca.1 Std. in die Einrichtung um die Räumlichkeiten, die Gruppe und die Betreuungspersonen kennen zu lernen.

> Sicherheit gewinnen:
Das Kind sieht, wie das Personal mit den anderen Kindern der Gruppe agiert und zeigt oft von selbst Interesse an der Kontaktaufnahme. Je nach Aufgeschlossenheit des Kindes, führt die pädagogische Fachkraft das Kind mit kleinen Tätigkeiten in den Tagesablauf ein.

> Vertrauen aufbauen:  Kurze Verabschiedung, kurze Trennung.

Nachdem das Kind die neue Umgebung besser kennt, wird der Elternteil die Gruppe zunächst für kurze, später für immer längere Zeiträume verlassen. Die Zeiten ohne Eltern werden sich an den Reaktionen des Kindes orientieren und individuell festgelegt. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass sich Eltern vom Kind verabschieden und ankündigen, dass sie wieder kommen.
Wir achten darauf, dass das Kind sich wohl fühlt und stellen nach Bedarf Schnuller, Kuscheltier oder Sonstiges zu Verfügung und geben liebevolle Zuwendung und Körperkontakt.
Durch das Motivieren und Anbieten von spannenden Angeboten bekommt das Kind neue Eindrücke und der Wahrnehmungssinn wird aktiviert. Der gleiche Rhythmus wird jeden Tag in Absprache mit den Eltern durchgeführt und die Dauer der Besuche der Kinder werden im Verlauf der Eingewöhnungszeit gesteigert.

> Eingewöhnung abschließen
Wir werten die Eingewöhnungsphase aus, in dem wir die Eingewöhnung beobachten und die Sicherheit haben, dass das Kind sich gut eingelebt hat. Alle Schritte und Phasen werden mit den Eltern besprochen und die Eingewöhnungsphase abgeschlossen.

Was ist wenn es nicht klappt?

Wir bieten den Eltern an, zum Wohl ihres Kindes die Eingewöhnungszeit individuell zu verlängern, oder die Eingewöhnung des Kindes zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu beginnen.

 

7. Beobachtung und Dokumentation des Entwicklungsverlaufs

Die Kinder werden bereits ab der Eingewöhnungsphase beobachtet und ihre Eigenschaften und Fähigkeiten erkannt. Wir beobachten die Kinder täglich im Tagesablauf, bei gezielten Angeboten, in der Gruppe, im Garten, beim Pflegen, beim Essen, in Konfliktsituationen, sehen das Sozialverhalten gegenüber anderen Kindern und Erwachsenen, usw. Somit lernen wir den Entwicklungsstand der Kinder kennen und kennen Stärken und Schwächen.
Wir dokumentieren den aktuellen Entwicklungsstand regelmäßig und bieten Entwicklungsgespräche an. Wir arbeiten mit der Entwicklungstabelle von Beller und/ oder Portfolios.

 

8. Elternarbeit – Informationsaustausch

Elternpartnerschaft

Wir sind motiviert, eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und MitarbeiterInnen zu schaffen.
Neben Tür- und Angelgesprächen, finden regelmäßige Entwicklungsgespräche statt. Außerdem gestalten wir verschiedene Feste im Jahr, zu welchen Eltern herzlich eingeladen sind.

Elternbriefe

Regelmäßig werden per E-Mail Elternbriefe zu aktuellen Veranstaltungen oder Themen versendet.

Elternbeirat

Wir wählen einmal im Jahr den Elternbeirat um die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Krippe zu verstärken.
Im Eingang hängen am Informationsbrett die Daten des Elternbeirats.
Der Elternbeirat veranstaltet ein Treffen für Eltern, damit sie die Gelegenheit haben ihre Ideen und Wünsche anzusprechen. Termine werden vom Elternbeirat rechtzeitig angegeben.
Der Elternbeirat und die Eltern, wirken mit einer vororganisierten Zusammenarbeit an Festgestaltungen aktiv mit.

Entwicklungsgespräche

Wir legen sehr wert darauf, dass Eltern über die Entwicklung ihrer Kinder in der Krippe informiert werden (wie sich das Kind in der Gruppe verhält, an was das Kind Interesse hat, mit was das Kind spielt oder wenn sich spontane lustige Momente im Gruppengeschehen ergeben). Kurze Mitteilungen werden bei Tür und Angelgesprächen mit den Eltern ausgetauscht.

Nach der abgeschlossenen Eingewöhnung findet ein Eingewöhnungsabschlussgespräch statt, in welchem die Eingewöhnungsphase reflektiert wird und eventuelle offene Fragen geklärt werden.

Zusätzlich bieten wir jedes Jahr persönliche Entwicklungsgespräche an. Im Eingang werden Termine aufgehängt, wann die Entwicklungsgespräche stattfinden. Die Eltern dürfen sich an den vorgeschlagenen Tagen eintragen.
Wir erstellen Entwicklungstabellen für jedes Kind und arbeiteten mit verschiedenen Beobachtungsformen. Wir informieren die Eltern, wie sich das Kind in seinen Entwicklungs-Phasen zeigt und tauschen unsere Beobachtungen mit denen der Eltern aus.

Vor dem Kindergarteneintritt findet noch ein letztes Abschlussgespräch statt.

 

Elterninformationsabend

Jedes Jahr finden Elternabende statt, welche über aktuelle Themen und Termine informieren und die Möglichkeit zu Austausch über Organisatorisches bieten.

 

Geeignete Qualitätssicherungsmaßnahmen, z.B. Elternbefragung

Um eine optimale Betreuung unserer Kinder zu erreichen, führen wir in unserer Einrichtung einmal im Jahr eine Elternbefragung durch. Nur wenn wir die Wünsche unserer Familien kennen, können wir versuchen, diese zu erfüllen. Nicht alle Wünsche sind realisierbar, es wird jedoch versucht, auf diese einzugehen.
Eltern können Anregungen und Kritik im positiven, wie auch negativen Sinn äußern.
Die Befragung ist anonym. Die Daten werden ausschließlich für die Planung unserer Kindertageseinrichtung verwendet.

Beteiligung an Fortschreibung der Konzeption:

Bei der Fortschreibung des Konzeptes werden regelmäßige Rückmeldungen, Angebote und Verbesserungsvorschläge der Eltern berücksichtigt.

 

9. Sauberkeitserziehung der Kinder

Körperpflege und Sauberkeitserziehung ist in unserer Krippe ein wichtiger Bestandteil im Tagesablauf.
Die kleinen Kinder werden achtsam nach Bedarf gewickelt. Diese Zeit beinhaltet wieder die Möglichkeit sich intensiv mit dem einzelnen Kind zu beschäftigen und aus dem Wickelritual eine schöne angenehme Zeit zu machen, indem man sich jedem Kind individuell widmet  und zuwendet.

Auf dem Weg zur Sauberkeitserziehung erreicht das Kind verschiedene Zwischenziele. Es wird zunächst aufmerksam für die Signale im Blasenbereich, später erfolgt die „Meldung im Nachhinein“. Es hat gelernt Körpersignale wahrzunehmen. Auch wenn es noch in die Windeln macht, loben wir es dafür und bestärken es, darin weiter darauf zu achten. Oft signalisieren sie dann auch den Wunsch nach einer frischen Windel
und helfen mit, indem sie die Windel ausziehen und eine Neue bereitlegen.
Wenn das Kind die volle Blase spürt, fängt es an zu trippeln oder presst die Beine zusammen. Wir sprechen das Kind an und fragen, ob es sich auf das Töpfchen oder die Toilette setzen möchte.
Zeichen um windelfrei zu werden sind:
– es folgt größeren Kindern auf die Toilette
– es will sich nicht mehr wickeln lassen
– die volle Windel stört – es fordert eine Saubere
– es macht durch auf die Windel zeigen und Lautzeichnung aufmerksam
– es deutet mit Mimik und Gestik an, dass es „etwas produziert“
– es zieht sich während dem Stuhlgang in eine bestimmte, ruhige Ecke zurück.

Das Kind braucht jetzt liebevolle Unterstützung.

Wir unterstützen die Kinder, indem wir diese wichtige Phase mit den Eltern besprechen und uns austauschen, aus dem Toilettengang kein Geheimnis machen und keinen Ekel an diesen Vorgängen zeigen,
das Kind selbst zwischen Toilette und Töpfchen wählen lassen,
dem Kind auf die Toilette helfen,
dafür sorgen, dass es sich selbst ausziehen kann (keine Bodys oder Latzhosen),
lustige Bücher zum Thema  lesen und betrachten,
das Händewaschen mit Seife nicht vergessen,
uns mit dem Kind gemeinsam freuen wenn es klappt.

Wie „die Großen“ allein zurecht zu kommen, stärkt sein Selbstbewusstsein und macht es bereit für neue Aufgaben.

10. Querschnittsthemen: Gender, Partizipation, Interkulturelle Erziehung, Integration

10.1 Genderpädagogik

In einer Geschlechter gemischten Gruppe werden die Kinder geschlechtsneutral erzogen. Mädchen und Jungen sind gleichberechtigt und gleichwertig. Für uns ist es wichtig, dass die Kinder sich selbstbewusst und selbständig entwickeln und ihre Bedürfnisse äußern. Wir bieten gemeinsame Elemente für Jungen und Mädchen an und differenzieren nicht zwischen „Mädchen- oder Jungenspielzeug“.

Die PädagogInnen reflektieren und hinterfragen geschlechtsbezogene Normen und Werte und Rollenbilder.

10.2 Partizipation

Partizipation bedeutet Beteiligung und Mitbestimmung des Kindes im pädagogischen Alltag. Die Kinder werden an der Gestaltung des Krippenalltags und bei unterschiedlichen Projekten und Vorhaben beteiligt.
Sie lernen dabei, sich für eigene Belange und die ihrer Gemeinschaft und der Gesellschaft zuständig zu fühlen, sich damit auseinander zu setzen, die eigenen Interessen zu vertreten, sich in andere hineinversetzen zu können, Kompromisse auszuhandeln und mit ihnen zu leben. Man kann sagen, sie machen im Krippenumfeld die ersten wichtigen Erfahrungen für das ganze Leben und lernen somit Demokratie von klein an.

Auch Kinder, die sich noch nicht sprachlich mitteilen können, können Partizipation erleben. Sie teilen sich durch Gestik, Mimik und Körpersprache mit. Unsere Aufgabe als PädagogInnen ist es diese Signale wahrzunehmen und entsprechend darauf einzugehen.

Die Kinder wachsen in eine selbstbestimmte Alltagskultur hinein,
wenn…

  • … sie sich am Alltagsgeschehen beteiligen
  • … sie zur eigenen Meinung ermutigt werden
  • … ihnen Wahlmöglichkeiten und Entscheidungsfähigkeiten zugestanden werden
  • …sie nein sagen dürfen
  • … sie sich abgrenzen dürfen
  • … gemeinsames Aushandeln von Kompromissen selbstverständlich ist
  • … an die Stärken und Fähigkeiten der Kinder geglaubt wird
  • … ihnen zugetraut wird, mit Aufgaben und Schwierigkeiten alleine fertig zu  werden
  • … aufmerksame ErzieherInnen Erfahrungen der Kinder teilen und Beobachter werden, bei Aushandlungsprozessen helfen und einen klaren Rahmen vorgeben, an dem sich die Kinder orientieren können.

10.3 Interkulturelle Kompetenz

Wir vermitteln den Kindern stets eine aufgeschlossene, weltoffene und tolerante Einstellung und freuen uns die verschiedenen Kulturen von unseren Familien kennenzulernen und an die anderen Kinder weiterzugeben.

10.4 Integration

Wir  bieten zwei Integrationsplätze in der Einrichtung an und kooperieren mit einer externen Heilpädagogin. Uns liegt es sehr am Herzen, dass es für Kinder von Beginn an selbstverständlich ist, dass jeder Mensch unabhängig von seinen Stärken und Schwächen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang verdient und gleichwertig ist.

 

11. Pädagogische Umsetzung des BayKiBig

Bildungs-und Erziehungsziele (BayKiBig)
§1 allgemeinen Grundsätze für die individuelle Bildungsbegleitung

der pädagogische Auftrag der Kinderkrippe „die Sonnenkinder“ besteht darin
„die Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen,
mit dem Ziel, zusammen mit den Eltern den Kindern die hierzu notwendigen Basiskompetenzen zu vermitteln“
( Bay.KiBiG.Art.1)

Die Kinder stehen bei uns im Mittelpunkt unserer Pädagogischen Arbeit.
Ihren Bedürfnissen wollen wir gerecht werden. Sie sollen sich in unserer Einrichtung geliebt, geborgen, angenommen und anerkannt fühlen. Nur auf dieser Basis bekommen sie die Sicherheit, ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufzubauen und ihre bereits gemachten Erfahrungen weiter zu entwickeln. Dabei möchten wir sie als familienergänzende Einrichtung begleiten, unterstützen und fördern.
Das gesamte Leitziel ist der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite und schöpferische Mensch.
Deshalb möchten wir die Kinder liebevoll und individuell  in der körperlichen, sozialen, kognitiven und emotionalen Entwicklung begleiten, unterstützen und fördern,

..durch Förderung von Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
..durch Förderung individueller Interessen
..durch Wahrnehmung der eigenen Gefühle
..durch das eingebunden sein in die Gemeinschaft der Gruppe
..durch Unterstützung der Selbstständigkeit
..durch Freiraum für eigene Entscheidungen
..durch Erfahrungen, dass Aufgaben aus eigener Kraft gelöst werden können
..durch Entdecken des Rhythmus, Aktivität und Ruhepausen
.. durch Entwicklung aller Sinne wie sehen, hören, tasten, riechen und schmecken
.. durch Schulung des Gedächtnisses
.. durch ausleben von Kreativität und Fantasie
.. durch die Möglichkeit Bewegung zu erleben und dem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen zu dürfen
.. durch die Erfahrung rhythmischer Bewegungen und Tanz ein gutes Gefühl für den Körper zu bekommen

§ 2 Basiskompetenzen (Auszug aus dem BayKiBig)

Zur Bildung der gesamten Persönlichkeit der Kinder unterstützt und stärkt das pädagogische Personal auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes

– die Entwicklung von freiheitlich-demokratischen, religiösen, sittlichen und sozialen Werthaltungen,
– die Entwicklung von personalen, motivationalen, kognitiven, physischen und sozialen Kompetenzen,
– das Lernen des Lernens,
– die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme sowie zur aktiven Beteiligung an Entscheidungen,
– die Entwicklung von Widerstandsfähigkeit,
– die musischen Kräfte sowie
– die Kreativität

§ 3 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, Teilhabe

Erziehungsberechtigte und das pädagogische Personal tragen eine gemeinsame Verantwortung für das Kind. Wir versuchen die Wünsche der Eltern im Rahmen unserer Möglichkeiten zu berücksichtigen. Es findet ein regelmäßiger Austausch in Form von Tür- und Angelgesprächen, Elterngesprächen, Elternabenden und gemeinsamen Festen statt.

§ 4 Ethische und religiöse Bildung und Erziehung; Emotionalität und soziale Beziehungen

Unsere Einrichtung ist nicht konfessionell gebunden und keiner Religion angehörig.
Gleichwohl werden den regionalen kulturellen Gepflogenheiten entsprechend Feste des Jahreslaufes in der Kinderkrippe gefeiert, ebenso Feste aus einem anderen Kulturkreis, wie z. B. das türkische Zuckerfest.
Eltern und MitarbeiterInnen werden mit eingebunden und erzählen über ihre Religion, Riten und Bräuche. Glaubensfragen die von den Kindern ausgehen, werden bei uns philosophisch aufgegriffen. Wir nehmen eine sehr offene Gesprächshaltung ein und lassen die Kinder durch offene Fragen ihre eigenen Antworten finden ohne dass es dabei ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt.

Wichtig ist uns die Grundhaltung, dass alle gleich sind und wir jede Kultur mit ihren verschiedenen Bräuchen und Glaubensrichtungen akzeptieren und wertschätzen. Kinder lernen von Beginn an Rücksichtnahme, Toleranz und ein einfühlsames Reagieren auf die Bedürfnisse von Menschen aus anderen Kulturkreisen.
Das beinhaltet auch das Kennenlernen der elementaren Umgangsformen wie Begrüßung, Verabschiedung, Höflichkeit und einen respektvollen Umgang mit unseren Mitmenschen. Nur so kann sich jeder wohlfühlen und seine eigene Persönlichkeit entfalten.

Die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder liegt uns sehr am Herzen. Ziel ist es, dass die Kinder kompetent und verantwortungsbewusst mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen umgehen können. Hierbei unterstützen wir sie von Beginn an, indem wir Wert auf eine individuell abgestimmte Eingewöhnung legen, in der sie eine stabile und vertrauensvolle Bindung zu den PädagogInnen aufbauen. Sichere und verlässliche Beziehungen ermöglichen es den Kindern neugierig und offen die Welt zu erkunden.

Wir haben einen sehr emphatischen, wertschätzenden und respektvollen Umgang mit den Kindern und achten sehr darauf unserer Vorbildsfunktion gerecht zu werden.

Die Kinder erlernen in der Krippe Kooperations-, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit – Kompetenzen, die im gesamten Leben wichtig sind.

Wir stehen den Kindern zur Seite indem wir…

  • ihnen durch einen wertschätzenden Umgang miteinander Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl vermitteln
  • …sie ermutigen eigene Bedürfnisse und Meinungen auszudrücken und sie zu vertreten
  • …sie dabei unterstützen Grenzen zu setzen und nein zu sagen
  • …ihr Streben nach Autonomie und Unabhängigkeit zulassen und ihnen angemessene (Entscheidungs-) Freiräume bieten
  • …sie dabei unterstützen mit Konflikten umzugehen und Problemlösestrategien zu entwickeln (Resilienz & Selbstregulation)
  • …den Kontakt unter den Kindern und den respektvollen und offenen Umgang miteinander fördern und neue Gruppenmitglieder integrieren
  • …z.B. im Morgenkreis üben, anderen zuzuhören und sie ausreden zu lassen. Auch üben sich die Kinder in vielen alltäglichen Gesprächssituationen darin sich angemessen auszudrücken und Fragen zu stellen
  • …ihnen Höflichkeit, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft vorleben
  • …durch kleine Aktivitäten wie z.B. gemeinsames Tischdecken oder gemeinsame Spiele kooperatives Verhalten fördern
  • …ihnen zutrauen (altersgerechte) Verantwortung für sich und andere zu übernehmen

§ 5 sprachliche Bildung und Förderung

Sprache und Sprachförderung ist ein großer Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Sprache und Sprachkompetenz spielen eine große Rolle im späteren Schriftspracherwerb. Es geht aber auch um das Vermitteln von Bedeutungsinhalten und Emotionen.

Gerade im pädagogischen Alltag ergeben sich viele Situationen die sprachlich zu begleiten sind, wie z.B. kleine Rituale am Morgen, kurze Verse und Lieder zur Begrüßung,
Begleitung der Wickelpflege, sprachliche Begleitung beim Decken des Tisches, beim Spielen,… Sprache ist immer und überall dabei.

Wir fördern die Sprache mit Hör-und Sprachspielen
Reime, Mitmachverse, Gedichte, Fingerspiele, und Lieder sind Begegnung mit Lebendiger Sprache und helfen sprachliche Strukturen zu erfassen und ein Ohr für klangliche Unterschiede zu entwickeln ( phonologische Bewusstheit)
Die gewünschten Wiederholungen sorgen für Orientierung und machen Spaß.

Wir fördern die Sprache mit Bewegung.
Durch körperliche Tätigkeit in Verbindung mit Sprache, nehmen wir den Wortschatz besser auf und verinnerlichen ihn.

Wir fördern die Sprache mit Musik und Rhythmik.
Wir verbinden Musik, Bewegung, Stimme und Sprache.

Wir fördern die Sprache mit Büchern und Geschichten.
Hier erweitern wir den Wortschatz und lernen die richtige Grammatik.
Wir erzählen Märchen, Geschichten und lesen Bilderbücher vor, schauen Kataloge an und bieten vor allem freien Zugang zum Buch.

Im Sinne der Literacy-Erziehung finden Bilderbuchbetrachtungen dialogorientiert statt. Das heißt die Kinder werden aktiv miteinbezogen und ihre Anmerkungen und Kommentare werden zugelassen und aufgegriffen. Hierbei erweitern sie ihren Wortschatz und lernen die richtige Grammatik.

Wir ermutigen die Kinder zu erzählen, hören ihnen aktiv zu und nehmen sie als Gesprächspartner ernst. Die Kinder bekommen durch alltägliche Kommunikation ein Gefühl für die Bedeutung von Mimik, Gestik und Tonfall.

Kinder, die zwei- oder mehrsprachig aufwachsen sind keine Seltenheit mehr. Wir begegnen dem mit Wertschätzung und Interesse und binden die jeweiligen Muttersprachen in unseren Alltag mit ein. Dies geschieht zum Beispiel durch das Anhören und Singen von Liedern. Gerne dürfen auch Materialien (CDs, Bücher…) in der Familiensprache mitgebracht werden. KollegInnen, die die Muttersprache eines Kindes sprechen können besonders in der Anfangszeit Sicherheit und Orientierung geben.

 

§ 6 Mathematische Bildung

Mathematik besteht aus einer Vielzahl logischer Verknüpfungen aus allen Bereichen des Lebens.
Die Grundlagen werden bereits im Kleinkind- und Vorschulalter gelegt. Uns ist es wichtig, dass wir in unserer Einrichtung durch kleinkindgerechte mathematische Vorerfahrungen das Grundverständnis fördern und begleiten.

…dies geschieht durch die Förderung des räumlichen Vorstellungsvermögens,
denn dieses wird  z B. durch das Bauen mit Bauklötzen in jeder Form angeregt und gefördert. Ebenso sind Konstruktionen mit Matten, Dosen, Schachteln, Steinen etc. wichtig für diesen Bereich.
Wir fördern die Kinder durch Bewegungsspiele, kriechen z.B. unter dem Stuhl durch, balancieren auf dem Balken, hüpfen vom Podest runter, laufen in eine Ecke, treffen uns dann wieder in der Mitte des Raumes.

… dies geschieht durch das kennenlernen geometrischer Formen und Figuren.
Wir erfassen spielerisch die Formen wie Rechteck, Kreis, Dreieck und Quadrat durch  zuordnen auf vielfältige Weise wie auffädeln, durchstecken, sortieren, durch Buchbetrachtungen und auch Beschäftigungen mit alltäglichen Gegenständen wie z.B. dem runden Ball, rechteckigen Schachteln, viereckigen Brotscheiben…

… dies geschieht durch vergleichen und ordnen von Alltagsgegenständen.
Wir stecken Ringe ineinander, stapeln Schüsseln, vergleichen Längen wie Holzstäbe, Stöcke, Stifte und die Kinder untereinander „wer ist der Größte, wer der Kleinste?“,
füllen unsere Messbecher mit Wasser oder Grieß, lernen dabei Begriffe wie „voll“ und „leer“ kennen oder nehmen Flaschen die gleich groß sind, aber unterschiedlich gefüllt sind und können so auch Begriffe wie „weniger“ und „mehr“ vermitteln.
Wir legen z. B . Bücher oder Steine in die Hand der Kinder und erfahren so „was ist schwerer, was ist leichter“ und sortieren Gegenstände nach der Form.

… dies geschieht durch das Kennenlernen von Zahlen durch würfeln, Reime, Abzählverse und Fingerspiele

 

§ 7 Naturwissenschaftliche und technische Bildung

Wir möchten, dass jedem Kind die Möglichkeit gegeben wird, seine Interessen, Begabungen und Neigungen für Naturwissenschaft und Technik entdecken zu können. Kinder greifen Lernangebote mit Begeisterung auf und haben schon im Kleinkindalter große Freude und viel Spaß am Beobachten, Experimentieren, Bestaunen und Erforschen ihrer Umwelt und der Natur. Die gezielte Unterstützung der natürlichen Explorationsfreude des Kindes ist ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung. Wer neugierig ist und vieles neu entdecken möchte, dem sollte das gewährt werden um ein gutes Selbstbewusstsein zu erhalten.

…Der Alltag zeigt uns immer wieder den Weg, sei es der Rundgang durch den Garten, warum fallen die Blätter, warum verschwinden die Wasserpfützen, was passiert, wenn ich in die Pfütze stampfe, warum kann man die Nudeln nur gekocht essen, etc.
Wir lernen z.B. dass aus einer Raupe ein Schmetterling wird, beobachten den Regenwurm, der aus der Erde krabbelt, sehen wie eine Zwiebel sich zu einer Blume verwandelt, beobachten wie der Himmel dunkel wird, hören wie der Donner klingt,
lernen die Jahreszeiten kennen, merken wie der feuchte Sand zusammenklebt
lernen Naturmaterialien kennen und benennen diese, u.v.m.

…lernen erste Experimente kennen
klebt das oder klebt das nicht, mit Magneten erleben Kinder die erste Faszination der Anziehungskraft (z.B. Lokomotive und Anhänger – anziehend oder abstoßend?)

… wir entdecken die Funktion der Kugelbahn, das Spiel mit der schiefen Ebene

…wir entdecken Wassertropfen, sammeln sie im durchsichtigen Behälter, saugen sie mit dem Schwamm auf und drücken das Wasser wieder raus.
Wir geben die Tropfen auf verschiedene Untergründe wie Stoff, Plastik, Watte -> was passiert?, Wo geht das Wasser hin?
Wir lauschen wenn es tröpfelt oder in Strömen regnet, entdecken im Winter den Schnee
und vieles mehr.

 

§ 8  Umweltbildung und – Erziehung

Umweltbildung und -erziehung wird in unserer Einrichtung beispielsweise durch Naturbegegnungen umgesetzt. Wir möchten den Kindern dabei einen achtsamen und wertschätzenden Umgang mit der Natur und all ihren Lebewesen nahebringen. Die Kinder können beinahe täglich im Garten oder bei Spaziergängen die heimische Tier- und Pflanzenwelt bewundern und mit allen Sinnen erleben. Dabei nehmen sie auch die Veränderungen wahr, die im Laufe des Jahres in der Natur stattfinden. Die Kinder erfreuen sich an Blumen und beobachten mit großer Neugier Vögel, Eichhörnchen, Schnecken, Schmetterlinge und Käfer. Selbst gesammelte Naturmaterialien wie Blätter, Blüten, Zweige oder Kastanien nutzen wir zum Beispiel für kreative Angebote. Beim Aussähen von Kressesamen erleben die Kinder hautnah mit, wie aus einem kleinen Samenkorn eine Pflanze entsteht und was für ihr Gedeihen notwendig ist.

Spielerisch lernen die Kinder durch Experimente und Alltagsbeobachtungen die Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer kennen.

Im Winter streuen die Kinder regelmäßig Vogelfutter in unser Vogelhaus im Garten und beobachten die Vögel. Für die Eichhörnchen werden Nüsse im Garten verteilt. Den Igel unterstützen die Kinder, indem sie im Herbst das Laub zu einem großen Haufen zusammenkehren.

 

§ 9 Informationstechnische Bildung, Medienbildung und -erziehung

Kinder wachsen mit Digital- und Printmedien auf. Unser Ziel ist es, von Beginn an einen sinnvollen Umgang damit zu erlernen.
Fotos schießen (und anschließend betrachten) gehört zum Krippenalltag dazu. Die Größeren dürfen auch gerne selbst einmal ein Foto knipsen. Wir nehmen kurze Videos von den Kindern auf und schauen diese dann gemeinsam an.

Die Arbeit mit Printmedien, wie Bilderbüchern, Fotos, Bildern, Postkarten oder Katalogen gehört bei uns fest zum Tagesgeschehen. Mit dem Kamishibai werden ab und zu Geschichten gezeigt.
Auch das Hören von Musik ist bei uns zum Einschlafen oder auch mal während des Tages integriert.
Auf dem Tablet können wir uns im Morgenkreis ab und zu Bilder oder ein kurzes Video zum aktuellen Thema ansehen.

 

§ 10 Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung

Das Empfindungsvermögen schulen und mit allen Sinnen entdecken

… riechen… schmecken… hören… sehen… tasten.
Wir versuchen Kopf (Kognition), Herz (Emotion) und Hand (Motorik) mit unseren Angeboten zu erreichen.

Kinder empfinden oft Freude beim bildnerischen Gestalten. Sie erproben die verschiedenartigen Materialien und freuen sich etwas zu fühlen, zu ertasten, herzustellen, Spuren zu hinterlassen, etwas zu bewirken.
Wir bieten den Kindern verschiedene Materialien und Techniken an. Sie können damit experimentieren und ihre Sinne aktivieren.

…wir malen mit verschiedenen Farben wie Wasserfarben, Fingerfarben, Holzstifte, Wachsmalkreiden und Kreide auf Papier, Pappe, Holz, Styropor, Tapeten, etc.
… arbeiten mit den Händen, Pinsel, Farbrollen, Wattebällchen, Schwämme, Kartoffeln oder Stempeln
… sammeln Blätter, Stöckchen, Steine und kleben damit Bilder
… schnipseln, reißen Papier und kleben
… schneiden Wolle
… bekleben Papprollen und verzieren sie auf verschiedene Art und Weise
… kneten mit Knete, drücken, pressen und formen die Masse
… rühren Salzteig an und stecken Ästchen oder Streichhölzer rein
… bemalen Steine
… bedrucken Blätter und pressen Blumen
… arbeiten mit Märchenwolle und drücken sie auf Filz
… matschen mit Wasser und Sand
… kleistern Seidenpapier auf Glasgefäße
… bespicken Orangen mit Gewürznelken
… legen Bilder aus Naturmaterialien
… bekleben und füllen Luftballons
… reißen Bilder aus Katalogen und gestalten Collagen
… mischen Farben und farbiges Wasser

Wir bieten immer wieder Anreize, gestalten Wände und entwickeln neue Ideen. Mit einem gewissen Freiraum zur Entfaltung, fördern wir Kreativität und einen Sinn für Ästhetik.

 

§ 11  Musikalisch Bildung und Erziehung

Kleinkinder haben von Anfang an Freude daran, den Geräuschen, Tönen und Klängen in ihrer Umwelt zu lauschen oder diese selbstständig zu produzieren.
Die Vielfalt der Sinneswahrnehmung durch das „Spiel mit Musik“ bietet in den ersten Lebensjahren grundlegende Anregungen. Der aktive Umgang mit Musik fördert die gesamte Persönlichkeit des Kindes und macht großen Spaß. Musizieren ist für die Kinder eine Form der Selbstdarstellung.
Bei der musikalischen Erziehung verschmelzen Musik, Sprache und Bewegung.
Hördifferenzierung, Ausdrucksvielfalt in Musik, Sprache und Bewegung legen wichtige Grundlagen für Denk-und Handlungskompetenzen, welche sich nicht nur auf die musikalische, sondern auf die gesamte Entwicklung des Kindes auswirken.

Wir lernen auch die ersten Musikinstrumente kennen (z.B. Rasseln, Glöckchen, Klangstäbe, Trommeln, Schellen, Flöte usw.).
Die musikalische Arbeit mit Kindern wird bei uns sehr groß geschrieben, da sie ein wichtiger Beitrag zum Spracherwerb ist. Durch Musik wird das Gehör und die Wahrnehmung geschult.

Wir singen täglich im Morgenkreis, bei der Beendigung einer Aktivität, Übergängen im Tagesablauf oder bei bestimmten Bewegungsspielen. Rituale geben Sicherheit und Orientierung. Gemeinsames Singen und Musizieren stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Wir bewegen uns zur Musik, hören verschiedene Lieder an, tanzen dazu und üben uns auch schon mal im Bauchtanz. Ab und zu spielen wir mit Instrumenten eine Klanggeschichte nach. Beim Ruhen hören wir Entspannungs- oder Schlafmusik.

 

§ 12  Bewegungserziehung und -förderung, Sport

Robben, krabbeln, laufen: Kinder erobern durch Bewegung ihr Umfeld und erreichen Gegenstände oder Orte, welche ihr Interesse geweckt haben.
Jedes Kind braucht Bewegung um sich gesund zu entwickeln und wohlzufühlen.
Kinder bewegen sich ausgelassen und zum eigenen Vergnügen.
Sie haben Freude daran sich zu bewegen und erlangen zunehmend Sicherheit und Körperbeherrschung. Sie sammeln Erfahrung in Grob – und Feinmotorik, Kraft, Schnelligkeit und Raumorientierung. Das Körpergefühl und das Körperbewusstsein wird entwickelt.
Kinder brauchen den Raum und die Möglichkeit um diesem großen Bewegungsdrang nachzukommen.
Bewegungserziehung und Förderung ist ein wichtiger Punkt in unserem Tagesablauf. Polster mit Höhenunterschieden, Buggys, Bobbycars und Dreiräder laden zum hüpfen, springen, schieben und fahren ein. Besonders gut kommt unser großes Schwungtuch an.
Durch regelmäßige Bewegungsspiele und diverse Materialien wie Bälle, Reifen, Bohnenkissen oder den Krabbeltunnel, können die Kinder spielerisch ihrem Bewegungsdrang nachkommen und lernen dabei Rücksicht aufeinander zu nehmen.
Beim Turnen sammeln Kinder nicht nur Erfahrung in der gesamten Motorik sondern lernen auch Regeln zu verstehen und einzuhalten. Das Üben von Rücksichtnahme und Fairness gehört mit dazu. Gleichzeitig werden ein körperliches und psychisches Wohlbefinden und die Aktivität in der Gruppe erlebt. Wir spielen Fantasiegeschichten und Bewegungsspiele, machen Yoga und Tanzen, üben Purzelbäume und Rückwärtsgehen und lernen auch anschließend wieder runterzukommen und zu entspannen. Manchmal massieren wir uns gegenseitig bei Entspannungsmusik mit Igelbällen und schulen somit auch noch die Wahrnehmung.
Da wir einen großen Garten haben, können sich die Kinder auch täglich bei Wind und Wetter draußen bewegen und den Aufenthalt an der frischen Luft genießen. Bagger, Dreiräder, Laufräder, Bobbycars, Buggys, Bälle, Reifen, eine kleine Rutsche und ein Karussell stehen den Kindern zur Verfügung.
Außerdem haben wir eine Sandkiste mit Sandspielsachen, große Schneeschaufeln und Besen.
Im Sommer kühlen wir uns gerne mit einer kleinen „Wasserschlacht“ ab.
Wir gehen ab und zu mit den Großen Kindern in den Park, damit sie dort am Klettergerüst ihre Kletterkünste trainieren können und machen gerne Spaziergänge und erkunden die Umgebung.

 

§ 13 Gesundheitsbildung und Kinderschutz

laut WHO (World Health Organization) lautet die Definition von „Gesundheit“ einen Zustand von körperlichem, seelischem, geistigem und sozialem Wohlbefinden.
Bewusste, gesunde Ernährung, Körperpflege, Hygiene, und Bewegung aber auch ausreichende Ruhe und Entspannung spielen hierbei eine zentrale Rolle. Die Förderung der Lebenskompetenzen, wie Selbstwahrnehmung, Einfühlungsvermögen, Umgang mit Stress und negativen Emotionen, Kommunikation und Problemlösung, zählt ebenfalls dazu.

Wir bereiten eine gesunde und überwiegend vegetarische Biokost für die Kinder zu.

Unser Frühstück besteht hauptsächlich aus Vollkorn und wird täglich mit frischer, abwechslungsreicher Rohkost ergänzt.

Das Mittagessen wird jeden Tag frisch gekocht und besteht aus Gemüse der Saison mit Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Hülsenfrüchten.

Der Nachmittagssnack wird mit Obst serviert.

Wir möchten den Kindern vermitteln, dass Süßigkeiten die Ausnahme sind und diese nur zu Feiern oder besonderen Anlässen gegessen werden.
Die Kinder streichen ihre Brote selbstständig und schenken auch mal das Wasser in ihren Becher ein. Hin und wieder kochen oder backen wir mit den Kindern gemeinsam.
Wir möchten den Kindern Esskultur und Tischmanieren vermitteln und legen Wert auf ein gemeinsames Essen mit der Gruppe in einer lockeren, kommunikativen Atmosphäre.
Körperpflege und Hygiene sollte von dem Kind als wichtig erlebt werden und mit Freude ausgeführt werden.
Wir lernen vor dem Essen Hände und nach dem Essen Hände und Mund zu waschen,  selbstständig die Nase zu putzen und auch die persönlichen Körpersignale wahrzunehmen. Ebenso gilt es als Grundregel der Hygiene, nach dem Toilettengang oder nach dem Gartenaufenthalt die Hände zu waschen. Spaß und Freude bei der Körperpflege sind wichtig zur Förderung der Selbständigkeit und der Persönlichkeitsentwicklung.
Wir achten auf einen ausgewogenen Tagesablauf. Erst Bewegungszeiten – dann ausreichende Ruhezeiten wie z.B. Mittagsschlaf oder kuscheln. Sind die Kinder noch jünger, nehmen wir selbstverständlich auf ihre individuellen Ruhezeiten Rücksicht und legen sie bei Bedarf ins Bettchen.
Wir gehen regelmäßig mit den Kindern raus. Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehr.
Die Kinder sollen lernen ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und ausdrücken lernen, sich selbst und andere kennenlernen, sich wohlfühlen, Gruppendruck aushalten und widerstehen, Lebensfreude, Lebensmut, Ehrlichkeit und Toleranz entwickeln
Wir wollen Vertrauen in das Kind setzen, es so annehmen wie es ist und die positive Einstellung zum Leben und die Freude am Leben vorleben.

 

§ 14 Aufgaben des pädagogischen Personals und des Trägers

Das Personal bietet abwechslungsreiche pädagogische Angebote für die Kinder an, mit welchen spielerisch die verschiedenen Basiskompetenzen erlernt werden. Es gestaltet die Räume anregend, damit die Kinder ganz nebenbei im alltäglichen Freispiel zum Erforschen und Ausprobieren motiviert werden.

Das Personal dokumentiert regelmäßig Entwicklungsschritte des einzelnen Kindes.

Für die Sorgeberechtigten kümmert sich das Personal um eine gute Erziehungspartnerschaft unter anderem durch regelmäßige Gespräche, Feste und Elternabende.